2009/06/01

Teil 11

Ein neuer Tag. Na endlich. Jetzt wo ich hier so für mich den gestrigen Tag durchlaufen lasse, fällt mir auf das ich alles wieder ein bisschen lockerer sehen sollte. Das war einfach die letzte Zeit etwas zu viel Chaos. Man muss sich das doch mal überlegen. In einer Welt zu leben in der jeder dein Feind oder sogar dein Mörder ist. Kein Wunder das man sich auf eine Person stürzt die ein Musterbeispiel für Vertrauensvoll ist. Oh Mann. Dann nur noch ein paar beschissene Überlegungen und deine Hormone schütten dir süßen, rosarotes Gelee zwischen deine Hirnlappen. Und dann: Kurzschluss. Beschissener Instinkt der einem versucht glauben zu machen man könnte nicht allein leben. Ehrlich gesagt ist es mir geradezu peinlich was mir gestern so alles durch das Hirn geflattert ist. Werde mich aber trotzdem heute mit ihr treffen. Aber diesmal nur um herauszufinden wie eng sie ist. Denn dafür ist sie ja da. Zumal ich endlich mal eine bumse deren Name zu zweidrittel aus Vokalen besteht. Zoe. Das muss man ihr lassen. Wirklich ein schöner Name.


Aufstehen, duschen und die KO-Tropfen einpacken. Sie kommt mir nicht so vor als würde sie mit jemanden ins Bett springen den sie erst kennen gelernt hat. Ich gehe auf Nummer sicher. Ziehe das Gleiche an wie gestern, halte mich an die Zeit wie gestern und reagiere wie gestern. Sie sitzt vor mir. Unterhalte mich gut mit ihr. Nur noch 13Minuten bis sie auf die Toilette muss. Dann kommt meine Chance ihr die KO-tropfen rein zu kippen. Ich darf ihr nicht zuhören weil ich merke das mein Hirn mir schon wieder etwas vorspielen will. Sie will mich Einsülzen. Mich mit ihren schleimigen, regenbogenfarbenen Fangarmen packen und mir Glitzerstaub in den Arsch pusten bis ich an ihren Zehen lutsche. Mit mir nicht. Nicht nochmal.

Jetzt geht sie auf Nummer sicher und lächelt. Ihr verdammtes Lächeln. Ich kann nicht wegsehen. Es ist wunderschön. Bullshit. Reis dich zusammen. Schau ihr einfach auf die Titten. Oh ja. Das hilft. Und hör ihr verdammt nochmal nicht zu.


Endlich geht sie pissen. Wurde auch Zeit. Nun kann ich ihren Drink bearbeiten. Mal lieber ein paar Tropfen mehr. Sicher ist sicher. Als sie wieder kommt beobachte ich genüsslich wie sie es in sich aufnimmt. Sie hat das komplette Glas geleert. Perfekt. Und das wird nicht das einzige sein das sie heute noch leeren wird. Dieses Miststück lächelt schon wieder. Vielleicht hätte ich ihr lieber etwas in das Glas schütten sollen das Depressionen hervorruft. Nun ja, die paar Minuten werde ich es noch durchhalten. Ich versuche in der Zeit nichts zu denken. Lenke mich von ihrer Perfektion ab indem ich mir selber Rechenaufgaben stelle. Willkürlich ausgewählte Zahlen und Rechenzeichen. Hat zu 50 Prozent funktioniert.

Ihr Kopf sinkt langsam Richtung Tisch.


Ein dumpfer Knall und sie liegt ohnmächtig vor mir. Nun einfach schnell reagieren und sie auf die Schulter nehmen. Die restlichen Kneipenbesucher schauen mir einfach hinterher als ich sie heraus schleife. Typische Trottel. Ab mit ihr in den Wagen und sofort in meine Wohnung. Versuche auf der Fahrt mich schon mal warm zu machen. Starre immer wieder auf ihren halb geöffeneten Mund und knete mir im Schritt herum. Aber es funktioniert nicht. Was ist los? Egal. Wir sind ja gleich zu Hause.

Daheim angekommen werfe ich sie in mein Bett und lege sie gerade hin. Starre sie an. Ich starre sie zulange an. Verdammt, hör auf damit und leg endlich los.


Ich lege mich auf sie. Versuche zuerst meine Zunge in ihren Mund zu stecken aber irgendwie kann ich nicht. Na gut. Ist halb so schlimm. Dann geh ich einfach den nächsten Punkt durch. Ihre Bluse aufknöpfen. Knopf Eins dann Knopf Zw.... Ich kann nicht. Aber warum. Sehe mir an wie sie schläft. Merke wie ich zufällig ihren Unterarm berühre und es gut tut. Ich lege mich zu ihr an die Seite ohne den Kontakt zu ihrem Unterarm zu verlieren. Grabe genüsslich meine Nase in ihren Hals. Wie sie duftet. Verdammt wie gut sie duftet. Und ich meine damit nicht ihr Parfüm. Nein. Es ist ihr Eigengeruch der jede andere künstliche Dufteinstreuung durchdringt. Ich atme so tief ein, das sich ihr Duft in meinem gesamten Körper verteilt und durch meine Poren gefiltert wird. Damit ich ein Teil von ihr immer bei mir habe.

Mein Finger bewegt sich auf ihrem Arm auf und ab. Und das sehr langsam. Ich kann ihren Puls spüren der langsam und entspannend vor sich hin pocht. Der leichte Flaum kitzelt an meiner Nase. Ich taste mit meinen Lippen ihr Gesicht ab und fange zwischendurch an zu grinsen. Weil es einfach herrlich ist.

Tue immer wieder das Gleiche und es wird nicht langweilig. Ich habe die Augen geschlossen da es einer der Sinne ist die ich gerade nicht brauche. Alles was ich brauche halte ich in meinen Armen.


Auf einmal verspüre ich Schmerzen und wieder ein helles Licht das auf mich zukommt. Ich öffne die Augen. Es ist Tag und ich liege allein in meinem Bett. Es war gerade ein Rewinder und bin schockiert. Ich bin einen halben Tag lang nur bei ihr gelegen und sonst nichts. Verdammt, was ist los mit mir?


Fortsetzung folgt...

2009/04/27

Teil 10

Es ist ungefähr 4 Wochen her als dieses Dilemma mit dem braun gekleideten Kerl passiert ist.

In diesen 20 Minuten ist mehr passiert als in den letzten 4 Wochen. Ich bin natürlich dem Big Boss auf die Pelle gerückt. Das einzige was mir dieser Klugscheisser erzählen konnte war so ein Dreck wie: War ein unvorhergesehener Fehler, wir werden uns darum kümmern, es wird bestimmt nie wieder vorkommen. Hat sich für mich wie die Standartsätze eines Handyverkäufers angehört. Der hält mich tatsächlich für einen Idioten. Wurde jetzt quasi in Urlaub gesetzt. Die letzte Zeit gab es nämlich keine Aufträge mehr.

Dadurch wurden meine Tage aber auch nicht besser. Ich wurde unheimlich vorsichtig. Halte immer und überall Ausschau nach Unstimmigkeiten. Versuche jeden Tag irgendwo anders zu sein um meine Tätigkeiten nicht nachvollziehen zu können. Der nächste „Fehler“ könnte mich den Kopf kosten. Aber dann hat dieser Fehler hoffentlich bessere Antworten als der Letzte. Ich bekomme es einfach nicht aus dem Schädel. Was soll der Scheiß mit mich befreien. Woraus? Aus der Zeitschleife? Aber ich will da doch gar nicht raus. Warum denn? Und wieso soll immer das passieren was ich will? An dem Punkt wo ich jetzt bin wollt ich bestimmt nicht hin. Immer unter Feuer. Immer hundertprozentig Aufmerksam. So etwas ermüdet einen geistig und das ist schlimmer als zu wenig Schlaf. Du schlürfst nur noch in der Gegend herum und hast keinen Spaß mehr. Du achtest auf die Leute. Auf jeden Einzelnen. Aber dafür nicht mehr auf dein gesamtes Umfeld. Die Welt besteht nur noch aus Verdächtigen die im All schweben. Alles um sie herum ist nur noch schwarzes Nichts. Es existieren keine Orte mehr. Du wirst zu nichts anderem als eine paranoide Kartoffel. Und wie eine Kartoffel bekommt man auch diese komische Auswüchse die das Gesamtvolumen deiner Angst vergrößert und befürchte das ich bald nur noch aus den Auswüchsen bestehe und dadurch nicht mehr lebensfähig bin. Verdammte Scheiße. Was denke ich da gerade? Vielleicht ist es schon zu spät? Ich glaube die Leute die mir hier auf der Straße begegnen wissen das mit mir was nicht stimmt. Sie schauen mich so komisch an. Die sollen sich verpissen. Ich geh am Besten in eine Bar. Da hat man halbwegs seine Ruhe.

Eine miese Spielunke der Marke: Karl-Heinz geht sich nach der Arbeit betrinken und geht danach seine Frau verprügeln. Ich setze an einer der hintersten Tische. Nach 20 Minuten merke ich das es hier wohl keine Bedienung gibt. Nur der Drang nach ein wenig Betäubung treibt mich an die Theke um einer alten, schlampigen Bedienung zu erklären das ich einen Whisky will. Bin ziemlich rüde, was ihr aber nichts ausmacht. Liegt wahrscheinlich daran das ich mit Abstand der Jüngste hier bin und sie sexuell echt unterfordert zu sein scheint. Irgendwie werde ich gerade dazu gezwungen sie mir nackt vorzustellen. Ich brauch jetzt unbedingt einen Drink.

Nachdem endlosen diskutieren kam ich zu dem Ergebnis das es in dem Laden nur Bier und Kräuterschnaps gibt. Dann halt den verdammten Kräuterschnaps.

Widerlich dieses Zeug. Ich setze mich wieder in meine Ecke. Und schon wieder fange ich an nachzudenken. Und ich hasse es. Eigentlich ist es ja total nutzlos da ich ja sowieso immer das Gleiche denke. Verdammt unlogisch. Und viel unlogischer kann es fast nicht werden. Falsch gedacht.

Auf einmal öffnet sich die Türe der Kneipe und eine junge Frau kommt herein. So etwas Hübsches hab ich noch nie gesehen. Sie sieht ziemlich verloren aus in diesem Drecksloch und ich kann nicht aufhören sie anzustarren. Sie scheint es bemerkt zu haben und lächelt mich an. Auch wenn ich keine Probleme hatte tolle Frauen zum vögeln zu bewegen so ist sie doch auf einem Level von Perfektion das ich entweder mehrere Tage gebraucht hätte um sie zum lächeln zu bewegen oder sie einfach KO schlagen müsste um mir das zu holen was ich will.

Und dann passiert es wieder. Die Paranoia greift an. Vielleicht ist sie vom Big Boss geschickt worden um mir die Zeit zu vertreiben. Um mich abzulenken. Und dann gleich der nächste Gedanke. Warum sollte ich das Angebot nicht wahrnehmen? Wird sowieso mal wieder Zeit mich zu entleeren. Sie hat sich in der Zwischenzeit an einen Tisch gesetzt mit einem Glas Wasser. Ich gehe zu ihr hin und frage ob ich mich zu ihr hinsetzen kann. Sie bejaht es freundlich. Sie freut sich darüber? Jetzt ist es sicher. Es ist eine Frau vom Big Boss. Ich wage es nicht mal in Gedanken sie Schlampe zu nennen. Was ist nur los mit mir? Wir führen Smalltalk. Es ist ein echt tolles Gespräch obwohl ich nicht einmal mehr weiß was wir vor 5 Sekunden beredet haben. Das Einzige das ich mir merken konnte war ihr Name: Zoe. Er passt zu ihr. Irgendwie gerät alles in meinem Kopf durcheinander. Mir scheint als ob die komplette Bar heller wird wenn sie mir in die Augen schaut. Ich sehe ihre Lippen an während sie spricht. Sie sind wie aus einem Fluss. Sie müssen unheimlich weich sein. Dehnen sich gleichmäßig wenn sie lächelt. Das bringt mich auch zum Lächeln.

Scheiße. Was denke ich nur? Es geht hier gerade darum eine gute Nummer zu schieben. Um mehr nicht. Also werde normal. Komm wieder zu dir. Mach schon. Und dann merke ich das ich mich zu gerne selbst belüge.



Fortsetzung folgt...


2009/04/20

Teil 9

Tage und Wochen vergingen und ich bin vollkommen am Ende. Ich bin zwar fit aber dieser ständige Druck von Nervosität und Aufmerksamkeit machen einen innerlich fertig. Als würde ständig ein Epileptiker mit einer geladenen Waffe vor deinem Gesicht herumfuchteln. Und es ist egal ob du jeden Tag wie frisch geboren aufstehst. Denn Angst überschreitet jede unmögliche physische Grenze. Trotzdem war ich nicht untätig und habe die Eliminierung meiner aktuellen Zielperson immer wieder geprobt. Diesen verdammten Wagen bestimmt an die 100 Mal den Abhang herunter gejagt. Ausgetüftelt bis zur absoluten Perfektion. Und heute ist der große Tag. Falls mein Mittelscheitelkumpel es wirklich darauf abgesehen hat mich fertig zu machen, wird er erscheinen. Dieser Spuk wird ein Ende haben. Heute Nacht.


19:32:13. Alles steht auf Position und meine Beretta geladen und entsichert in meinem Halfter. Noch 54 Sekunden. Die Augen auf meiner Uhr und die rechte Hand an der Handbremse. 37 Sekunden. Meine Augen bleiben auf der Uhr. Nichts darf mich jetzt ablenken. Und wenn eine verschissene Atombombe in meiner Arschtasche explodiert. Ich muss konzentriert bleiben. 16 Sekunden. Mein Handy klingelt. Das kann nicht sein. Mein Handy klingelt nie. Er ist hier und will mich ficken. Nicht reagieren und auf die Uhr schauen. Nichts anderes.


3...2...1... und los. Ich löse die Handbremse und lasse den Wagen rollen. Ich schaue ihm konzentriert hinterher und warte auf die Falle die er mir stellen wird. Ecke 1 geschafft. Ecke 2 geschafft.

Und da biegt auch schon die Zielperson um die Ecke und das ist mein Zeichen meine Beretta aus dem Halfter zu ziehen und zu laufen.


Jetzt nur noch ein paar Meter und der Wagen wird mit der Zielperson zusammenstoßen.

Und... Verdammte Scheiße. Was soll das? Der braun gekleidete Wixer springt um die Ecke und feuert wie wild mit einer Knarre in die Luft. Natürlich wendet die Zielperson und verpisst sich so schnell er kann. Jetzt wird es Zeit aktiv zu werden. Ich renne los. Er bemerkt mich sofort und rennt weg. Warum lässt der Mistkerl seine Pistole fallen? Auch egal. Besser für mich.


Er ist verdammt schnell und es könnte gut sein das er mir entwischt. Ich versuch ihn einfach nicht aus den Augen zu verlieren und die Schmerzen in meinen Beinen nicht zu beachten. Zu meinem Glück biegt er in eine dunkle Seitenstraße ein. Oh ja, da werden wir schön ungestört sein. Es folgt ein anstrengender Hürdenlauf über Mülleimer und Pfützen. Der Kerl wird langsamer und biegt nochmal ab und das war ein Fehler. Ich kenne die Gegend gut und weiß das es eine Sackgasse ist. Mit einem gemischten Gefühl zwischen Freude und Vorsicht renne ich auch um die Ecke und da steht er. In der Falle und unbewaffnet. Jetzt gehörst du mir.

Er schaut sich hastig in der Gegend um, erspäht eine Glasscherbe und hebt sie auf. Das ist mein Stichwort die Waffe zu ziehen. Das nennt man wohl einen unfairen Mexican Standoff. Unfair eigentlich nur für ihn.

Da stehen wir nun. Auge in Auge. Beide bewegungslos. Beide still. Nun fang schon an zu reden. Das bist du mir schuldig. Sobald du was anderes tust als reden, muss ich dich abknallen. Und ich will das du redest.

Endlich. Sein Mund bewegt sich.


Und? Wie geht’s?“


Das war wohl das dämlichste was er in dieser Situation sagen konnte. Hoffe der nächste Satz wird besser und lasse ihn weiter reden.


Könntest du aufhören mit dem Ding auf mich zu zielen?“


Schon besser. Jetzt hat er sich eine Antwort verdient.


Das kannst du vergessen. Ich werde damit gleich deinen Arsch in die Hölle schicken.“


Manchmal bin ich echt theatralisch.


Was ist denn los? Ich will dir doch nur helfen.“

Helfen? Du lässt mich beinahe abkratzen und versaust mir meinen Auftrag. Auf deine Hilfe ist geschissen.“


Er lacht. Warum lacht er?

Warum lachst du, Arschloch?“


Du hast es immer noch nicht kapiert? Ich glaub es nicht.“

Was kapieren? Rede Klartext.“

Ist dir nicht aufgefallen wie schwachsinnig das alles hier ist? Dein Gerede und dein Benehmen. Ist alles für den Arsch.“

Was redest du für ein Scheiß. Wie bist du eigentlich in die Zeitschleife gekommen? Sag schon oder du bist ein totes Stück Scheiße.“


Er senkt den Kopf und spannt die Hand mit der Glasscherbe an. Ich mache mich auf eine Angriff gefasst. Er hebt seinen Kopf um mit mir zu reden.

Ich wollte dich befreien. Aber ich scheine nicht das richtige Mittel zu sein.“


Auf einmal stößt er sich die Glasscherbe in den Hals. Immer und immer wieder. Und wie sein Blut aus ihm fließt so zerfließen auch meine Hoffnungen auf Antworten. Verdammt.

Er lässt die Scherbe fallen und geht langsam gurgelnd zu Boden bis er auf den Knien ist. Schwankt wie ein alter Baum im Sturm. Sein kraftloser Mund macht sich bereit für die letzten Worte.

Ist dir nie aufgefallen das immer alles so passiert wie du es willst?“


Er knallt mit seinem Gesicht auf den Asphalt. Das wars.


Ich beobachte fassungslos die Situation bis ein lauter Krach hinter mir mich wieder ins Bewusstsein schleudert. Ich drehe mich um.

Der Wagen der Zielperson ist gegen die Wand hinter mir gefahren. Die Zielperson wurde aus dem Auto mit dem Kopf gegen die Wand geschleudert. Sein Schädel vollkommen deformiert und Fleischfetzen an der Hauswand verteilt. Ich schaue ihn mir genauer an. Er ist definitiv tot. Muss verschwinden und einen klaren Kopf bekommen. Ich laufe nach Hause und frage mich ob das alles Zufall sein kann.


Kann es?



Fortsetzung folgt...

2009/03/19

Teil 8

Ich liege in meinem Bett. Endlich ist es 7 Uhr. Verdammt beschissen stundenlang nichts tun zu können außer mit sich selbst zu reden. Es wird Zeit aktiv zu werden und den Big Boss zu besuchen. Wehe dieser Mistkerl hat mir das eingebrockt.

Ich stehe auf und mit jedem Schritt steigt mein Wutpegel. Dieses Gefühl das ich verarscht werde bringt mich in Rage. Als ich losfahre lass ich das Gaspedal spüren wie sauer ich bin. Falls der Big Boss wirklich daran beteiligt ist wird er es wirklich bereuen. Den wahren Gedanken dabei schiebe ich in meinem Kopf beiseite. Falls es eine Falle von ihm war, werde ich sowieso nicht mehr lebend aus seinem Haus kommen. Dann weiß ich wenigstens was los ist.

Endlich angekommen stampfe ich in sein Haus. Ich knalle laut die Tür auf und dann fällt mir ein das ich im schlechtesten Fall nach der nächsten Tür sofort tot bin, weil jetzt jeder mitbekommen hat das ich da bin. Es ist jetzt sowieso zu spät, also scheiß drauf. Die zweite finale Tür knall ich auch auf und sehe den Big Boss still mitten im Raum stehen. Ich warte drei Sekunden und merke das ich immer noch lebe. Vorsichtshalber mach ich eine Drehung und stelle beruhigt fest das sich sonst niemand im Raum befindet. Dann kann ich zum Angriff übergehen und ihn zur Rede stellen.


Verflucht Scheiße, was war das gestern? Hast du vor mich unter die Erde zu bringen oder ist das so ein beschissener Witz den ihr mit mir durchzieht? Wenn das so ist, ist es nicht lustig.“

Ich fange an zu schreien.

Ich hätte da drauf gehen können.“

Auf einmal erschlägt es mich wie ein Blitz. Der Big Boss hat seine Hände hinter seinem Rücken. Hat er vielleicht schon die Knarre bereit? Aber das einzige was passiert ist das er anfängt ganz ruhig mit mir zu reden. Mit einem echt unbefriedigendem Satz.

Fred. Beruhige dich erstmal und sage mir was passiert ist.“


Ich glaube es wäre echt unklug die Rolle des Angepissten zu verlassen und antworte ihm bestimmend.


Was passiert ist? Du weißt doch sonst auch immer über alles Bescheid. Gibt es mehrere Leute die für euch in der Zeitschleife arbeiten? Wenn ja, dann bring deinen Lakeien mal Manieren bei. Sonst atmen die nicht mehr lange.“


Zuallererst: Ja, es gibt mehrere wie du. Aber denen wirst du nie begegnen da sie für ein anderes Zeitfenster zuständig sind.“


Dann muss sich da jemand verirrt haben. Ich bin gestern einem Arschloch begegnet der über alles Bescheid weiß. Hat mir ganz schön den Abend versaut und mich dabei fast umgebracht.“


Er schaut mich ungläubig an.


Das kann nicht sein.“


Jetzt werde ich richtig wütend.


Es ist aber so. so ein geleckter Drecksack mit Bübchenfrisur versucht mir mein Leben zu versauen.“


Hast du dir vielleicht zu viele Halluzinogene eingeschmissen?“


Fuck nein. Ich war so nüchtern wie noch nie in meinem Leben.“


Ups. Ich glaub dieser lässt meine Glaubwürdigkeit wohl nicht steigen. Trotzdem bleibt er ganz ruhig.


Ich kann mir das wirklich nur schwer vorstellen aber ich werde mich darum kümmern.“


Na toll. Sehr gut. Soll ich vielleicht ein Formular ausfüllen damit es schneller geht?“


Ich verstehe dich ja, Fred. Wirklich. Aber ich kann nicht mehr für dich machen. Ein Unbekannter der überall und zu jederzeit auftauchen kann, ist ziemlich schwer aufzufinden. Auch wenn du das denkst, aber ich bin kein Gott. Ich kann die Zeit kontrollieren aber jemand finden der wahrscheinlich die gleichen Fähigkeiten hat, ist so gut wie unmöglich. Darum wirst du dich wohl selber darum kümmern müssen.“


Ich beuge mich zu ihm vor.


Das werde ich. Verflucht nochmal. Das werde ich.“


Mir bleibt jetzt wohl nichts anderes übrig als nach Hause zu gehen. Ich verabschiede mich nur noch mit einem abwertenden Blick und ein lauten Türe zuschlagen.


Auf der Fahrt nach Hause schau ich mir jede Person die mir begegnet ganz genau an. Vielleicht läuft er mir ja zufällig über den Weg. Dieser Penner. Das wäre jetzt das beste was passieren könnte. Ich könnte ihn einfach umfahren. Sein verfluchtes Hirn auf meiner Windschutzscheibe zum platzen bringen. Wenn ich daheim bin sollte ich mich erstmal ablenken. Ob eine Line Koks helfen würde?

Ganz bestimmt.


Bis zum Abend verbrachte ich die Zeit mit fluchen und Pulver schniefen, bis ich eine echt gute Idee hatte. Ich werde einfach gleich nochmal in das Boxstudio vorbei schauen und vielleicht ist er ja auch wieder da. Dieser kleine Pisser will mich anpissen? Soll er. Ich piss zurück. Und Meine Pisse stinkt auf jeden Fall mehr als seine Pisse. Und dann muss er sich verpissen. Ich muss schmunzeln. Anscheinend bin ich echt zugedröhnt. Meine Nervosität und meine Aggressivität haben ihren Maximalpegel erreicht. Wenn ich jemals bereit war jemand umzubringen, dann heute Abend. Ich werde ihm seine verdammte Haut vom Gesichtsknochen ziehen um ihm dann in sein Auge zu rotzen. Das wäre wirklich qualvoll für ihn weil er ja dann keine Augenlider mehr hat. Fuck, bin ich gut. Muss jetzt los bevor meine Euphorie wieder verblasst.


Die Fahrt zu dem Boxstudio kam mir vor wie ein verdammtes Musikvideo das man durch einen Wasserfall anschaut. Bin nur froh als ich bemerke das ich schon angekommen bin. Nur wie lange steh ich schon hier? Egal, keine Zeit mich damit zu beschäftigen.


Ich stürze mich in die Halle. Meine Augen saugen jedes Gesicht auf und machen kleine Flecken in mein Hirn, das dann auswertet ob mein Kleiner darunter ist. Bisher ungefähr 20 Flecken und kein Richtiger dabei.

Ich stürze in die Menge um mehr Gesichter aufzusaugen aber irgendwie mögen das meine arschigen Freunde aus Reihe 5 nicht so und fangen an mich zu schubsen. Aber bevor ich so richtig loslegen kann, zieht mich ein Securitywixer heraus und parkt mich an die Seite nachdem ich ihm versprochen habe brav zu sein. Ich bin zwar zugedröhnt, aber nicht so sehr das ich mich mit ihm anlege.Er ist doch ein paar Nummern zu groß für mich.

Dann hab ich die Wahnsinnsidee. Ich frag einfach mal die fette, alte Kuh die für die Bewerber zuständig ist. Der Vorderste in der Schlange schubse ich einfach zur Seite. Er meckert.


Hey Kollege, so läuft das hier aber nicht.“


Ich antworte darauf einfach nur mit einem Barbarenschrei. Ich schreie ihn an bis mir beinahe der Kopf platzt und es funktioniert. Er stellt sich wieder hinten an. Nun kann ich mich in Ruhe mit der Schreckschraube unterhalten.

Ich lächle sie sogar an.


Hey, ich suche jemanden. Er hat einen Mittelscheitel, ist Mitte Zwanzig und ist komplett in braun gekleidet.“


Sie schaut auf meine zittrigen Hände und in mein wahrscheinlich ziemlich doof aussehendes Gesicht. Und sie macht diesen Blick. Diesen nicht-schon-wieder-ein-durchgedrehter-Junkie-Blick.

Und trotzdem antwortet sie.


Suchst du etwa deinen Lover. Brauchst mal wieder einen schönen Spermaeinlauf, was?“


Ui, das trifft mich und ich verliere mein Lächeln.


Du Fotze“

Sie fragt mich ungläubig:


Was hast du gesagt?“


Du Fotze“


Ich packe sie an ihren billig gefärbten Haare und knalle ihr Gesicht auf den Tisch. Immer und immer wieder.


Ich...hab...doch...nur...ne...beschissene...Frage...gestellt.“


Nachdem ich ihre Fresse ein paar Mal auf den Tisch geknallt habe, schaue ich sie mir an. Ich fange lauthals an zu lachen. Das Blut aus ihrer Nase formt sich über ihrer Oberlippe zu einem Mexikanerbärtchen und ihre Brille hängt ihr schief in der Fresse.


Als ich immer noch am lachen bin zieht mich der Gorilla von vorhin raus auf die Straße. Dann merk ich nur noch eine Faust rechts und eine Faust links. Und ich liege auf einmal auf dem dreckigen und nassen Asphalt.

Der Gorilla sagt noch was zum Abschied.

Lass dich hier nie wieder blicken. Du hast Hausverbot.“


Das ich nicht lache. Morgen wäre ich wieder drin wenn ich wollte. Aber das sag ich ihm lieber nicht. Hab mir heute schon genug eingefangen. Ich leg mich auf den Rücken, sehe mir die Sterne an und werde wenn ich wieder daheim bin, einen feinen Rotwein trinken.

Fuck nochmal.

2009/03/01

Teil 7,5

dieser Teil will gefunden werden.

kleiner tip: schwarz ist auch eine farbe. oder:
http://rapidshare.de/files/45750424/7_5_versteckterteil.txt.html
eine negative ansichtsweise ist nicht immer schlecht

Teil 7

Es ist bald fertig. Der Wagen schafft schon acht Kurven. Das müsste reichen. Er wird durch verschiedene Hindernisse gelenkt. Sozusagen ein riesiger Flipper der nur in eine Richtung funktioniert. Sieht auf jeden Fall sehr imposant aus.

Dieser komische Kerl im Treppenhaus geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Er hätte nicht da sein dürfen. Hab keine Lust mehr mir wegen dem noch mehr Gedanken zu machen. Ist ja jetzt nur einmal passiert. Nach meinem erfolgreichen Tagesziel überlege ich mir was ich heute Abend anstellen könnte.

Ich könnte Slammer mal wieder besuchen. Hab ihn schon lang nicht mehr gesehen und ich brauch sowieso mal wieder eine kleine Egospritze. Na dann mal los.

Der Slammer. Ein Wrestler wie er im Buche steht. Um die 40 und total von sich und seinen Muskeln überzeugt. Diese Überzeugung zerstör ich jedes mal wenn wir uns treffen. Er macht Schaukämpfe mit dem Publikum in so einem versifften Boxstudio. Also auch nicht ganz legal. Zumal ich auch schon mitbekommen habe das er eine Handvoll Typen schon halbtot geprügelt hat. Und das vor Publikum.

Vor einiger Zeit hab ich angefangen mit ihm zu kämpfen und am Anfang hat er mich öfters mal zu Brei geschlagen. War ein schmerzhafte Lernzeit. Dann hab ich von Zeit zu Zeit jeder seiner Bewegungen auswendig gelernt und konnte ihn dadurch ungefähr 20 Mal KO schlagen.

Die Schwierigkeit bei dieser Taktik ist das alle Bewegungen von mir sekundengenau gemacht werden müssen. Jede kleine Veränderung im Ablauf könnte mich den Kopf kosten. Also muss alles ziemlich fantasielos zu Gange gehen aber die blöden Gesichter der Leute ist es mir wert.


Ich komme in dieses Boxstudio und schon kommt einem ein stechender Schweißgeruch in die Nase gekrochen. Die ersten fünf Minuten ist das echt widerlich aber man gewöhnt sich schnell daran. Sofort laufe ich zu dieser unfreundlichen alten Kuh die alle Bewerber verwaltet und aussucht wer mitkämpfen darf und wer nicht. Ich hab herausgefunden das je freundlicher man zu der alten Schreckschraube ist, desto besser sind die Chancen in den Ring zu kommen. Nicht aus Sympathie sondern nur damit sie mich bluten sieht. Dazu bin ich nicht gerade muskulös und das wirft mich auf jeden Fall in die Top Ten. Ich bin um 21:14 Uhr dran. Bis dahin hab ich noch genug Zeit um andere beim zermatscht werden zuzusehen.

Jetzt ist 21:03 und Slammer macht eine kleine Pause. Man hat mich darauf aufmerksam gemacht das ich mich jetzt umziehen sollte. Natürlich mach ich das nicht. Ich bleib bei meinem T-Shirt und meiner Jeans.

21:12. Ich stelle mich schon mal auf Position. 21:14. Der Slammer kommt herein. Bei all seinem Brüllen und seinen Muskeln sieht er trotzdem wie eine Witzfigur aus. Lange Haare trotz Halbglatze, ein Gesicht das sich bei der kleinsten Regung in Falten legt und eine Gummishorts die an den Rändern schon verfärbt ist von seiner billigen Bräunungscreme. Er steigt in den Ring und versucht mir mit seinen weit aufgerissenen Augen Angst zu machen. Vergebens. Ich grinse ihn an und er fängt an in die Menge zu schreien.

Soll das ein Witz sein? Diesen Hänfling breche ich in der Mitte auseinander.“


Die Menge grölt. Da stehe ich drüber und antworte mit... oh, Moment. Noch nicht.



Jetzt.

Komm doch her, verdammte Schwuchtel.“


Ich grinse immer noch und er ist ziemlich angepisst. Er greift mich an bevor der Anfangsgong läutet. Perfekt im Ablauf.

Sein erster Schlag abgewehrt und meiner landet daraufhin gleich in seiner Fresse. Da fällt mir auf das er ziemlich dämlich guckt. Soweit so gut. Jetzt drei Schritte nach rechts, er verfehlt mich. Sofort nochmal zwei Schritte nach rechts und ich lande einen Schlag in seine Nieren und gleich darauf noch eine in das Gesicht. Nun ist er ziemlich benommen und hab 7 Sekunden Zeit um den Arschlöchern im Publikum in ihre verwirrten Visagen zu gucken. Ich hebe die Arme, laufe im Ring umher und lache selbstgefällig. Ein großartiges Gefühl. Ich genieße es so lang es geht. Noch 2 Sekunden.


Auf einmal hör ich aus der Menge jemand rufen.

Hey Fred, verscheiß es nicht.“


Verdammt, was soll das? Das ist noch nie passiert. Kein Mensch hier kennt mich. Zuerst schaue ich verwirrt umher bis mir einfällt das 2 Sekunden schon längst um sind. Bevor ich reagieren kann, spüre ich einen Schlag im Rücken worauf sofort ein lautes Krachen folgt. Als würde jemand in meinem Kopf eine Karotte zerbrechen. Mich haut es direkt mit meinem Gesicht auf den dreckigen Ringboden. Verdammt. Was hat er mir gebrochen. Empfinde keinen Schmerz und kann mich nicht mehr bewegen. Liege nun da wie ein nasser Sack und muss die Arschlöcher angucken die sich über meine beschissene Situation freuen. Jetzt kann ich nur noch abwarten was passiert. Auf einmal kommt aus dem Publikum ein junger Kerl an den Rand des Rings. Es ist dieser braun gekleidete Kerl mit dem Mittelscheitel. Er ruft mir etwas zu.

Ich hab doch gesagt du sollst es nicht verscheißen, kleiner Fred.“


Er grinst und läuft davon. Und ich bin so gelähmt das ich nicht mal was zu ihm rufen kann. Weg ist er. Auf einmal ändert sich mein Blickwinkel und merke das mich der Slammer auf den Rücken dreht. Er schaut mir ins Gesicht und er sieht echt verärgert aus. Er schreit mich jetzt sogar an.

Was war das vorhin? Hast du mich Schwuchtel genannt? Dafür schick ich dich in die Hölle.“

das hat wohl nichts gutes zu bedeuten. Er steht auf, springt in die Luft und lässt seinen Ellbogen mitsamt seinem Körpergewicht auf meinen Kopf fallen.


Schwarz.


Was ist jetzt? Ohnmächtig bin ich nicht. Sonst könnte ich nicht denken sondern würde jetzt in meinem Bett aufwachen. OK. Jetzt weiß ich was los ist. Er hat mich ins Koma geprügelt.


2009/02/24

 

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